naumann kandidiert
: Waffengleichheit in Hamburg

Es ist zwar noch nicht ausgemacht, dass Michael Naumann im kommenden Jahr Bürgermeister Ole von Beust die absolute Regierungsmehrheit nimmt. Immerhin aber sind die Hamburger Sozialdemokraten mit seiner Nominierung nicht länger das Gespött der Republik. Das ist schon mehr, als dieser Tage zu erwarten war.

KOMMENTAR VON ELKE SPANNER

Michael Naumann ist eine kluge Wahl. In der Hamburger Politik hat er noch nicht mitgemischt. Auch mit den schmutzigen Machtkämpfen der vergangenen Wochen hat er nichts zu tun. Zudem ist er über den Verdacht erhaben, die Krise der SPD für die eigene Karriere nutzen zu wollen – die hat er längst gemacht.

Zwar ist bisher unbekannt, wofür Naumann inhaltlich stehen wird. In der Sozial-, Wirtschafts- und Familienpolitik hat er sich bisher nicht positioniert. Aber die Inhalte sind in der SPD in den vergangenen Wochen ohnehin verloren gegangen. Da ging es allein um persönliche Macht, nicht um ein Programm. Und auch Ole von Beust ist nicht wegen seiner Politik populär, sondern wegen seiner Ausstrahlung. Die Politik machen seine SenatorInnen, der Bürgermeister lächelt nur dazu. Insofern ist Naumann ein Kandidat, der von Beust mit den gleichen Waffen schlagen könnte.

Denn anders als die Kandidaten, die in den vergangenen Wochen gehandelt wurden, ist er zumindest eine Persönlichkeit.