Liberia verhängt eine nächtliche Ausgangssperre

EBOLA Präsidentin Johnson-Sirleaf stellt auch ein Armenviertel in der Hauptstadt unter Quarantäne

MONROVIA dpa/afp | Angesichts der ausufernden Ebola-Epidemie hat die Regierung von Liberia eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Wie das staatliche Radio am Mittwoch berichtete, soll das Verbot von 21 Uhr abends bis 6 Uhr morgens gelten. Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf reagiert damit auf Berichte über nachts auf den Straßen abgeladene Leichen, da die Behörden mit dem Abholen der Toten nicht mehr nachkämen.

Johnson-Sirleaf stellte in der Hauptstadt Monrovia auch das Armenviertel West Point mit 75.000 Einwohnern unter Quarantäne. Dort waren am vergangenen Wochenende viele Ebola-Patienten aus einer Isolierstation geflohen, bis Dienstag waren sie wieder gefunden und in einer medizinischen Einrichtung untergebracht. Bei den Bewohnern von West Point stieß die Maßnahme auf wütende Proteste.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden bis zum 16. August in Liberia 834 bestätigte oder Verdachtsfälle gemeldet, 466 Menschen starben an Ebola. In ganz Westafrika gibt es demnach 1.229 Todesopfer.