heute in bremen
: „Gute Nacht, G8!“

Ein Informationstag erklärt die G8 – und diskutiert über den geplanten Gipfel-Protest

taz: Herr Stoevesandt, sieben führende Industrieländer plus Russland, die „G8“, wollen für wirtschaftliche Stabilität sorgen. Das ist doch nichts Schlechtes, oder?

Bernhard Stoevesandt, G8-Bündnis Bremen: Nein. Aber die Frage ist: Wer profitiert davon? Im Wesentlichen sind das die großen Konzerne. Weil nur die auf einem globalen Markt wirklich konkurrenzfähig sind.

Wer leidet darunter?

Viele Menschen auf der ganzen Welt. Sie hungern, haben keine Medikamente. Jeden Tag sterben 20.000 Kinder an Unterernährung. Das ist Folge einer Politik, die massiv durch die G8 beeinflusst ist.

Wenn’s der Wirtschaft gut geht, geht es allen besser, behaupten die.

Dieses Versprechen ist so alt wie die G8: über 30 Jahre – und die Situation ist überhaupt nicht besser geworden.

Gegen das G8-Gipfeltreffen in Heiligendamm Anfang Juni wird es große Proteste geben. Warum?

Die G8 maßt sich an, darüber zu entscheiden, wie wo in der Welt welche Politik gemacht wird. Zur Not setzen sie das auch militärisch um. Das ist nicht legitimierbar.

Was setzen Sie dem entgegen?

Wir werden den Gipfel nicht verhindern können. Aber wir wollen diese Institution öffentlich delegitimieren. Wie und wo wir das machen können, das wird heute auch Thema sein. INTERVIEW: SIM

„Gute Nacht, G8“: Informations, Diskussions- und Planungstag des G8-Bündnis Bremen. Samstag, ab 10 Uhr, DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22