Ölsuche bedroht Schweinswale

Die Öl- und Erdgassuche in der Nordsee bedroht nach Ansicht von Naturschutzverbänden das Schweinswal-Schutzgebiet Doggerbank vor der dänischen Westküste. Die Firma Wintershall AG, eine Tochter der BASF, plane dort Schall-Messversuche, teilten die Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere, die Gesellschaft zur Rettung der Delfine und der Naturschutzbund NABU gestern mit. Dadurch könnten die Meeressäuger schwer geschädigt und aus dem Schutzgebiet vertrieben werden. Über einen Zeitraum von fünf Monaten würden Messgeräte alle sieben Sekunden extrem laute, explosionsartige Knallgeräusche unter Wasser ausstoßen.

Von der Genehmigungsbehörde, dem niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie in Clausthal-Zellerfeld, war eine Stellungnahme nicht zu bekommen. Auch von Wintershall gab es keine Stellungnahme. Die Versuche sind im äußersten Zipfel der deutschen Hoheitsgewässer rund 200 Kilometer vor der Küste geplant. Sie sollen in Kürze beginnen und damit in der Zeit, in der Schweinswale ihre Jungen zur Welt bringen, kritisierte eine Sprecherin der Naturschutzverbände. Dies widerspreche allen Bestimmungen der Bonner Konvention zum Schutz wandernder Tiere. Die Lärmspitzen von mehr als 260 Dezibel könnten schwere Gehörschäden bis zur Taubheit hervorrufen. Betroffen seien sämtliche Meeressäugetiere im Umkreis von bis zu 70 Kilometern. DPA