hhla-börsengang
: Wir sind die HHLA!

Da sieht man mal, was so ein bisschen Muskelspielen von strategisch günstig platzierter Arbeitermacht bewirken kann: Der CDU-Senat hätte lieber 49 Prozent seiner Hafengesellschaft meistbietend an einen Investor verhökert. Aber ein ausgewachsener Hafenarbeiterstreik hätte nicht nur potenzielle Investoren verschreckt. Mitten im Wahlkampf hätte er der geschundenen SPD eine traumhafte Gelegenheit zum Trittbrettfahren verschafft.

KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE

Der Teil-Börsengang wird vielen Privatisierungsgegnern zwar auch schmecken. Für Hamburg und den Hafen scheint er aber eine gute Lösung: Die Gefahr, zum Spielball der global players im internationalen Hafenbusiness zu werden, ist damit abgewendet. Der Druck einer renditefixierten Heuschrecke auch.

Dagegen, dass der größte Hamburger Umschläger seine Investitionen über den Kapitalmarkt finanziert, ist wenig zu sagen: Was die Stadt damit spart, kann sie in Zukunftsbranchen investieren. Oder einfach weniger Schulden machen.

Mit ein bisschen Platzierungsgeschick kann das HHLA-Papier eine echte Hamburger Volksaktie werden, die auf dem hanseatischen Kaminsims neben Schiffsglocke und Michel-Kopie nicht fehlen darf. Auch den Hafenarbeitern würde sie ein Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln.

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