Portugal kommt an den Euro-Tropf

SCHULDENKRISE Das Land beantragt Hilfen aus dem Rettungsfonds

LISSABON/BRÜSSEL dpa/rtr | Als drittes Land der Europäischen Union erhält nun auch Portugal Finanzhilfen. Der von der Pleite bedrohte Staat beantragt Unterstützung aus dem Euro-Rettungsfonds. Im Gespräch sind 70 bis 80 Milliarden Euro. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sicherte dem Land „schnellstmögliche“ Hilfe zu. Der geschäftsführende portugiesische Regierungschef José Sócrates hatte das Hilfsgesuch am Mittwochabend als „unvermeidbar“ bezeichnet. Portugal muss nun damit rechnen, dass die EU im Gegenzug eine drastische Verstärkung der unpopulären Sparmaßnahmen verlangt. Kaum hilfreich dürfte es dabei sein, dass die Europäische Zentralbank am Donnerstag ihren Leitzins um einen Viertelpunkt auf 1,25 Prozent anhob. Denn das verteuert indirekt auch Kredite, die die Wirtschaft braucht, um aus der Krise zu kommen.

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