LESUNG: Lyrisches Leben
Unbedingt zu Ende gedruckt werden müsse Else Lasker-Schülers Roman „Der Malik“ – schließlich sei dessen Protagonist ein türkischer Prinz und Verbündeter des Deutschen Reichs, tricksten die Herzfeld-Brüder 1916 die Zensurbehörde aus, bekamen prompt die Lizenz zur Gründung ihres Malik-Verlages und konnten weiter Avantgarde-Kunst und kommunistische Literatur veröffentlichen. Hätten die Zensoren die schon veröffentlichten Roman-Auszüge gelesen, wäre alles gescheitert: Statt patriotischer Prosa hätten sie den leidenschaftlichen poetischen Pazifismus der großen expressionistischen Lyrikerin gefunden. Am Montag liest Hannelore Hoger in der Vers- und Kaderschmiede aus dem Roman und Gedichten Lasker-Schülers. Maskiert treten dazu Weggefährten wie Franz Marc und Georg Trakl auf, die „School of Zuversicht“ wagt sich an Vertonungen und auf einer Leinwand sind ihre Bilder und Zeichnungen zu sehen. MATT
■ Mo, 11. 4., 20 Uhr, Polittbüro, Steindamm 45
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