wochenübersicht: musik: Meike Jansen hört auf den Sound der Stadt
Am Montag bieten die französischen Elektropopper von Air die Livevorlage dafür, ob sie noch würdig sind, im Popdiskurshimmel mitspielen zu dürfen. Eigentlich sollte die Frage nach dem letzten Album geklärt sein, aber wohlige Einigkeit herrscht nicht. Also sich vielleicht doch ein eigenes Bild jenseits der Tonträger machen? Wirklich Großes kündigt sich für den Dienstag an: LCD Soundsystem. Da ihr neues, supercooles Album erst heute offiziell erscheint, bleibt zu hoffen, dass die stumpfeste Mitgrölfraktion ausgebremst wird. Überhaupt ist der „Sound of Silver“ weniger rockig, dafür umso funkiger, mit viel kühlem Schmelz à la Human League. Aber das wissen die Fans ohnehin schon, ist das Album ja schon seit geraumer Zeit im Netz zu hören (siehe Spex-Online). Und da es ohnehin passiert, hier zwei Tipps zum Mitsingen: „it’s time to get away … from you – it’s time to get away“ (funkig, eckig, mit kieksiger Stimme), „the time has come, the time has come … today“ (total gelangweilt, dann panisch werdend). Als Vorprogramm wurde übrigens Janine Rostron alias Planningtorock eingeladen: Also, bestimmt ein prima Abend! Wer es lieber etwas intimer mag, sollte am Donnerstag ins Kaffee Burger gehen. Dort spielt Das original Oberkreuzberger Nasenflötenorchester. Zehn Menschen verbinden mit seltsamen kleinen Plastikbrücken Mund und Nase und pfeifen immer wieder gern Gehörtes, wie „The Man With The Golden Arm“, „Je t’aime“ oder „Holiday in Cambodia“. Das Video auf www.nasenfloeten.de belegt, dass das durchaus ein mitreißendes Erlebnis sein kann. Noch exklusiver wird es, wenn Moritz Gagern im Rahmen der Maerzmusik in den Fernsehturm am Alex einlädt. Dort gibt es eine Komposition für Räume ohne Zentrum zu entdecken, die das langsam rotierende Publikum an den MusikerInnen vorbeiziehen lässt.
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