Nowitzki sucht die Normalform

Im NBA-Spitzenspiel zieht Dirk Nowitzki den Kürzeren gegen seinen Kumpel Steve Nash und vergibt den Sieg gegen die Phoenix Suns ausgerechnet an der Freiwurflinie

BERLIN taz ■ Es war kein gewöhnlicher Arbeitstag für Dirk Nowitzki. Nicht nur mussten seine Dallas Mavericks im Spitzenspiel der NBA gegen seinen alten Kumpel Steve Nash antreten. Nicht nur ging das Aufeinandertreffen der beiden aktuell besten Mannschaften zweimal in die Verlängerung. Am Ende hatte der sonst zuverlässige Nowitzki auch noch ausgerechnet an der Freiwurflinie den Sieg verschenkt.

Die 127:129-Heimniederlage gegen die Phoenix Suns schmerzte. „Es ist enttäuschend“, gab Jerry Stackhouse, an diesem Tag mit 33 Punkten am erfolgreichsten für Dallas, zu Protokoll, „wir wollen das gar nicht runterreden: Das war ein wichtiges Spiel.“ Auch deshalb, weil der Vorsprung der Mavericks in der Tabelle vor den Suns nun auf nur noch 2,5 Siege zusammengeschmolzen ist. Beide Teams wollen unbedingt den ersten Platz im Westen erreichen. Nicht nur, um sich das Heimrecht in den gesamten Playoffs zu sichern, sondern vor allem, um nicht schon in der zweiten Ausscheidungsrunde auf die wiedererstarkten und sehr erfahrenen San Antonio Spurs zu treffen.

Ausgerechnet in einem solch bedeutenden Spiel erreichte Nowitzki nicht Normalform. Der 28-Jährige sammelte zwar 30 Punkte und 16 Rebounds, aber offenbarte ungewohnte Schwächen an der Linie: In der letzten Minute der regulären Spielzeit vergab der Würzburger zwei Freiwürfe und machte die Verlängerung so erst möglich.

Überragend aber mal wieder Steve Nash, Aufbauspieler der Suns und bis vor drei Jahren noch Teamkamerad und bester Freund von Nowitzki in Dallas. 32 Punkte erzielte der Kanadier, darunter den entscheidenden Dreier zweieinhalb Sekunden vor Ende der letzten Verlängerung. Außerdem verteilte Nash 16 Assists, die meisten davon an Amare Stoudemire. Der Center, der fast die vergangene Saison verletzt aussetzen musste, war mit 41 Punkten Topscorer des Spiels und befand anschließend: „Die Atmosphäre war schon so intensiv wie in den Playoffs.“ TO