Es wäre spannend gewesen

VERBOT Yoani Sánchez darf nicht aus Kuba ausreisen

Schade. Kubas bekannteste unabhängige Bloggerin, sonntaz-Kolumnistin Yoani Sánchez, darf nicht zum taz.lab-Kongress nach Berlin kommen. Wie schon all die Male zuvor, als Sánchez Einladungen ins Ausland erhalten hatte, haben ihr die kubanischen Behörden die Ausreise verweigert. Ihren Pass, den sie seit Monaten eingezogen haben, hat sie noch nicht wiederbekommen.

Dabei wäre es spannend gewesen. Nicht nur hätte Sánchez sich im Eröffnungspanel mit BloggerInnen aus Ägypten, Tunesien und Weißrussland austauschen und über die Bedeutung der sozialen Medien in autoritären Systemen sprechen können. Sie hätte sich auch ihren KritikerInnen aus den Kuba-Solidaritätsgruppen stellen können – die es aber vorziehen, sie von ferne als „Söldnerin des Imperialismus“ zu beschimpfen und zu rechtfertigen, dass Leute wie Sánchez nicht reisen dürfen.

Dabei erfährt die kleine Szene unabhängiger Bloggerinnen inzwischen eine Aufmerksamkeit von Seiten der staatlichen Propaganda, die ihresgleichen sucht. Nur die direkte, argumentative Auseinandersetzung scheut die Regierung. Links ist das nicht. Nur feige. PKT