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raumfahrt-lobbyDer Mond ist uns lieb – und teuer

Wie ist es dort auf dem Mond eigentlich und wie lebt man dort? Das wollten wir immer schon einmal wissen. Leider sind Neill Armstrong und Kollegen an jenem historischen 21. Juli 1969 zu kurz oben geblieben. In zehn Jahren wollen wieder Menschen zum Mond fliegen, dafür bedarf es besonderer Begründungen, denn das Vergnügen ist teuer.

KOMMENTAR VON KLAUS WOLSCHNER

Die Radioastrologen wollen auf der Rückseite des Mondes ihre Teleskope aufstellen – aber eine Mondmission wäre damit nicht zu rechtfertigen, schon gar nicht der kostenträchtige Transport von Menschen auf den Erdtrabanten. Auch die Professoren für die Erforschung der Erdgeschichte würden nimmer Jahr für Jahr die Millionen bekommen.

Der Raumfahrt-Etat ist mit 800 Millionen Euro der größte Einzelposten im Haushalt des Bundesforschungsministeriums. Für soviel Geld braucht man eine ideologische Begründung. Auch deswegen nutzen die Raumfahrt-Wissenschaftler gern die Metapher von Gott, in dessen Werkstatt man gern schauen möchte. Die technologische Herausforderung ist so ein Wert an sich, und deswegen wird an die Fahrt zum Mond sofort das „and beyond“ angehängt – zum Mars schweift unsere Phantasie.

In 30 Jahren wird man sich an den Kopf fassen und fragen, warum der Scientific Community nicht die Rettung der Erde gereicht hat als Herausforderung .

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