Keine Aufklärung: Kritik an Polen

WARSCHAU ap ■ Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat das in Polen geplante Gesetz zum Schutz Jugendlicher vor „homosexueller Propaganda“ kritisiert. In einem offenen Brief an Premier Jarosław Kaczyński schrieb die Organisation, das Vorhaben fördere die Diskriminierung und verweigere Kindern lebenswichtige Informationen über die Immunschwächekrankheit Aids. „Schulen sollten Toleranz lehren und keine Bastionen der Repression und Diskriminierung sein“, forderte Scott Long von HRW. Das Bildungsministerium will Aufklärung über Homosexualität an Schulen verbieten. Lehrern, die sich nicht daran halten, droht im schlimmsten Fall die Entlassung aus dem Schuldienst. Der Vize-Bildungsminister Mirosław Orzechowski sagte, in polnischen Schulen gebe es „keinen Platz für die Förderung der homosexuellen Kultur“. Der Gesetzentwurf liegt dem Parlament zur Abstimmung vor.