Vom Krieg zum GAU

UKRAINE Separatisten könnten AKWs treffen

BERLIN dpa/taz | Greenpeace hat vor einer neuen Atomkatastrophe in der Ukraine gewarnt. Denn rund 200 Kilometer westlich der Kampfzone liegt das Atomkraftwerk Saporischtschja. „Es gibt in der Region viele panzerbrechende Waffen“, sagte Greenpeace-Atomexperte Tobias Münchmeyer der WAZ, und die Betonhülle der Reaktoren sei lediglich 1,20 Meter dick.

In einem Brief an die Internationale Atomenergiebehörde hatte die ukrainische Regierung bereits im März vor „illegalen bewaffneten Aktionen russischer Truppen“ und „möglichen Auswirkungen auf die Atomenergie-Infrastruktur“ gewarnt. Nato-Generalsekretär Rasmussen hatte damals erklärt, eine kleine Gruppe ziviler Experten in die Ukraine entsandt zu haben, „um die Sicherheit ihrer zivilen Nuklearanlagen zu verstärken“.

Michael Sailer, Atomexperte am Ökoinstitut, warnte, auch die Zerstörung von Hochspannungsleitungen könnte fatal sein. In Fukushima hatte das Erdbeben die externe Stromversorgung lahmgelegt, sodass die Reaktorkerne nicht gekühlt wurden. Zudem sei die Ukraine von russischen Ersatzteilen abhängig, argumentiert Münchmeyer: „Man kann sich vorstellen, dass nötige Lieferungen ausbleiben.“

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