Fotos beweisen: Rekruten traktiert

MÜNSTER ap ■ Bundeswehr-Ausbilder haben gefesselt am Boden liegende Rekruten mit der an den Kopf gehaltenen Waffe bedroht. Das zeigen Fotos, die Richter Manfred Mattonet gestern im Prozess um den Bundeswehrskandal von Coesfeld vor dem Landgericht Münster vorlegte. Dem Kompaniechef und 17 Ausbildern eines Instandsetzungsbataillons werden Misshandlungen und Entwürdigungen von 163 Rekruten bei der Simulation einer Geiselnahme vorgeworfen. Die vorgeführten Bilder dokumentieren die Gefangennahme mehrerer Rekruten während eines Orientierungsmarsches am 8. Juni 2004. Erkennbar beteiligt ist der Angeklagte Marco F. Er gab an, die vorgehaltenen Waffen seien gesichert gewesen. Auf mehreren Fotos posiert Marco F. mit geballter Faust über einem der Rekruten, dem er seinen Stiefel in den Rücken drückt. Solche „Erinnerungsfotos“ an besondere Übungen seien üblich, erklärte er. Der Mitangeklagte Fabian F. pflichtete dem bei. An den anschließenden Verhören wollen beide aber nicht beteiligt gewesen sein.