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: Daten jenseits der Komfortzone

Früher galt Berlin als die Hauptstadt der Singles. Davon ist aber seit Jahren keine Rede mehr. Wie auch ließe sich sonst das rege Partyleben touristisch ausschlachten? Trotzdem ist es wichtig, in Berlin schnell ein wie auch immer geartetes Verhältnis einzugehen. Auch was die künstlerische Produktion betrifft, allein um nicht auf der immer selben Oberfläche zu perlen. Ähnliches hatte wohl auch Andreas Schlägel im Sinn, als er seine ehemaligen Studierenden aus ihrer Osloer Komfortzone lockte und sie mit in Berlin ansässigen KünstlerIn zusammenbrachte. Das Grundkonzept für „Dating Service“ ward erdacht! Mal waren es formelle Aspekte (Aksel Høgenhaub/Bettina Hutschek), mal pragmatische Hürden wie sprachliche Grenzen (Oysten Asasan/Sadegh Sharafkandi), die überbrückt werden mussten. Entstanden sind abwechslungsreiche, teils extrem spannende Experimente, die von Scheitern (Ida Madsen Følling/Manfred Peckl), liebevolle Gesten des Beschützens (Andreas Berg/Judith Schwinn) oder sich gemeinsam (Lene Baadsvig Ørmen/Thomas Chapman) in den Wahnsinn heineinsteigern, erzählen. MJ

■ Bis 13. September, Do.–Sa. 16–19 Uhr, Leipziger Str. 56