DIE GESELLSCHAFTSKRITIK
: Schw…ein

WAS SAGT UNS DAS? „Bild“ lässt Marco Schreyls angebliche Homosexualität thematisieren

Man muss Marco Schreyl als Moderator der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ nicht mögen, um die Art und Weise zu verurteilen, wie Schreyls angebliche Homosexualität von Bild thematisiert wird. Oder besser: nicht von Bild direkt. Getreu der alten Boulevardregel „Was man nicht beweisen kann, lässt man lieber andere behaupten“ zitiert das Blatt in seiner Montagausgabe den Mediendienst DWDL: „Schreyl hat nie die große Schlagzeile für seine Homosexualität gesucht – umgekehrt aber auch kein Geheimnis daraus gemacht.“

Die Bild-Autoren beschränken sich darauf, „Schmuddel-Sprüche“ Schreyls zu wiederholen – und einen Zusammenhang mit dessen angeblicher sexueller Orientierung zu insinuieren. Nur ein Hetero wie Dieter Bohlen darf das in der Bild-Welt.

Das Ziel ist klar. Steht ja schon in der Überschrift: „Wann schmeißt RTL den schlüpfrigen Schreyl raus?“ Gemeint ist eigentlich: den schwulen. Es ist ein Frontalangriff, aber ein feiger. Nur zu gern würde das Blatt Schreyls „große Homo-Beichte“ drucken – bleibt zu hoffen, dass er Bild den Gefallen nie tut. DENK