RAG auf Rekordkurs

Die RAG wird heute eine positive Jahresbilanz ziehen. Börsengang wird trotzdem verschoben

ESSEN taz/dpa ■ Der Essener RAG-Konzern wird auf seiner heutigen Bilanzpressekonferenz ein Rekordergebnis verkünden können. Konzern-Chef Werner Müller hatte bereits am Wochenende entsprechende Ankündigungen gemacht. Auf dem Weg zum Börsengang hätten „alle Bereiche die Kapitalkosten verdient“. Der Essener Mischkonzern wollte ursprünglich im laufenden Jahr mit den Sparten Chemie, Energie und Immobilien an die Börse. Der Termin werde nun laut Müller auf das Frühjahr 2008 verschoben. „Wir haben den Verkauf ein Jahr nach hinten verschoben, weil wir zuerst restrukturieren wollten“, erläuterte der Manager.

Auf dem Weg an die Börse will der Konzern seinen Immobilienbestand mit den ehemaligen Bergbauwohnungen der Gelsenkirchener Trauhandstelle THS aufstocken. Ein Verkauf der Energie-Tochter Steag an den Baden-Württembergischen Konzern EnBW komme nicht in Frage.

Zu Irritationen war es gekommen, als der RAG-Konzern ein Treffen mit Mitgliedern von Bund und den Kohle-Ländern zur geplanten RAG-Kohlestiftung platzen ließ. Die Stiftung soll die „Ewigkeitskosten“ des im Jahr 2018 auslaufenden Steinkohlebergbaus tragen. Das Kapital hierfür soll aus dem Börsengang kommen. Den Stiftungsvorsitz soll Müller übernehmen.

Nach Differenzen zwischen Bundeskanzleramt und schwarz-gelber Landesregierung über Zweck und Besetzung der Stiftung stehen die Pläne Müllers allerdings auf der Kippe. CDU und FDP in Bund und Land befürchten, dass der ehemalige Wirtschaftsminister im Kabinett Schröder der Bergbaugewerkschaft IG BCE zu viel Mitspracherecht einräumen wolle und die Stiftung für andere Zwecke öffnen wolle. NRW befürchtet zudem auf den Ewigkeitskosten sitzen zu bleiben. HOP