heute in bremen
: „Ich bin bald ein Sicherheitsrisiko“

Bausenator Ronald-Mike Neumeyer informiert über die monatelange Vollsperrung der Erdbeerbrücke

taz: Fräulein Erdbeerbrücke, …

Erdbeerbrücke: … Karl-Carstens-Brücke, bitte!

wie geht es Ihnen?

Um ehrlich zu sein: Ich fühle mich schwach.

Sanierungsbedürftig?

Sozusagen. Bröckelnde Ränder, kaputte Fugen, und Tonnen von Wasser im Bauch.

Wer hat Ihnen so zugesetzt?

Autos, Regen, Frost. Und Streusalz – das entfaltet wahre Sprengwirkung. Mir platzt der Beton.

Sind Sie ein Sicherheitsrisiko?

Bald.

Sie sind jetzt 38 Jahre im Dienst, …

… 24 Stunden am Tag. Und das alles mit ein paar Schönheits-OPs!

Jetzt gehen Sie in Kur.

Ja. Für 4,5 Millionen Euro.

Was bedeutet das für uns?

Ab Juni sind mein Geh- und Radweg sowie die Wendel in der Mitte gesperrt, die Autospuren nur noch 3,20 Meter breit. RadfahrerInnen müssen auf der Straße fahren, FußgängerInnen den Bus benutzen. Der ist zwar kostenlos – wer aber auf die Werder-Insel will, muss übers Weserwehr laufen.

Das ist alles?

Für den Anfang, ja. Aber nächstes Jahr, von Februar bis August, bin ich für Autos tabu. Nur der Bus darf dann noch rüber, das geht ja nicht anders, ich bin hier schließlich die einzige ÖPNV-Verbindung in den Bremer Süden weit und breit.

Wo sollen die Autos hin?

Kaisen-Brücke, Stephani-Brücke, B 75 oder A 1 – wem das nicht reicht, der muss aufs Rad steigen oder zu Fuß gehen. Und meinen generalsanierten Brückenrand benutzen. Interview: SIM

Infoabend zur Sanierung, 17 Uhr, Aula Freie Bekenntnisschule, Brückenstr. 1