KOMMENTAR: PETRA SCHELLEN ÜBER STRAHLENDE OSTSEE-FISCHE
: Sinnloser Alarmismus

Dass die Ostsee-Verstrahlung angesichts Fukushimas harmlos ist, versteht sich

Eigentlich ist es müßig, darüber zu sinnieren, wie strahlenbelastet der Ostsee-Fisch wohl sei – und ob dies eher den Osten oder den Westen betrifft. Natürlich den Osten, und natürlich ist dies eine Folge des AKW-Unfalls von Tschernobyl. Schließlich liegt die Halbwertszeit des radioaktiven Cäsium bei 30 Jahren, und davon sind erst 25 vergangen.

Dass das Thema irgendwann aus den Medien verschwand und Europa glaubte, ja: beschloss, dass alles wieder ess- und trinkbar sei, hängt vor allem mit Verdrängungsmechanismen zusammen, ohne den sich permanente Angst nicht ertragen ließe.

Dass dies im Vergleich zu Fukushima harmlos ist, versteht sich von selbst. Umso erstaunlicher, dass die Ostsee-Verstrahlung dem Thünen-Institut eine Meldung wert ist. Das mag der aktuellen Anti-AKW-Debatte geschuldet sein, der es vielleicht weitere Aktivisten beschert – was zu begrüßen wäre.

Wirklich von Nutzen aber ist eine solche Meldung nicht, die erst Alarm schlägt und dann jede Gesundheitsgefahr leugnet. Denn welcher Handlungsimpuls soll von ihr ausgehen? Lethargie, weil der Verbraucher die Gefahr nicht einschätzen kann? Eine rastlose Carpe-Diem-Haltung, weil alles bald enden kann?

Das wiederum würde direkt der Konsum-Industrie in die Hände spielen. Die ihrerseits verbraucht Energie, mithin: Strom. Auch Atom-Strom. Das Ziel der News vom „ein bisschen“ verstrahlten Ostsee-Fisch? Bleibt im Dunkeln.