CHECKPOINT CHARLIE WIRD WIEDER VERKAUFT
: Seit 25 Jahren im Mauerrummel

Die freien Grundstücke links und rechts des ehemaligen Grenzübergangs „Checkpoint Charlie“ wechseln wohl erneut den Besitzer. Nach Medienberichten beabsichtigt der irische Immobilienunternehmer Michael Cannon, die rund 9.000 Quadratmeter große Brache zu veräußern. Damit könnte es neue Pläne für den zentralen Standort geben und etwas anderes entstehen als Buden, Rummel und ein Museum des Kalten Krieges.

Cannon hatte die Flächen 2007 für 29 Millionen Euro erworben. Der Unternehmer hatte vor, dort Büros und Geschäfte hochzuziehen. Gebaut wurde nichts. Nun soll die Budenlandschaft bis Ende 2014 geschlossen werden. Grund für die anvisierte Veräußerung soll eine Bankschuld Cannons sein, die er wohl nicht bedienen kann. Der Kredit, den er für den Kauf aufgenommen hatte, hat inzwischen in der Nama einen neuen Gläubiger. Die 2009 wegen der Finanzkrise und dem irischen Immobiliencrash gegründete Nama, eine Art Bad Bank, gehört dem irischen Staat und nimmt Banken ausstehende Kredite ab. Sie ist damit der eigentliche Eigentümer der Flächen rund um den Checkpoint Charlie.

In der Vergangenheit hatte es vielfach Versuche gegeben, die freien Flächen an der Friedrichstraße und entlang der Zimmerstraße zu bebauen. Bisher sind die Investitionen aber gescheitert. Stattdessen sind Provisorien aufgeschlagen worden, das Land Berlin hat eine Open-Air-Ausstellung zur Geschichte der geteilten Stadt und des Kalten Krieges dort eingerichtet. Darüber hinaus zählt der historische Ort, an dem sich 1961 sowjetische und amerikanische Panzer schussbereit gegenüberstanden, heute als Mauergedenkstätte zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Berlin. (rola)