piwik no script img

POLITIK

sichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

JÖRG SUNDERMEIER

Am Donnerstag wird in der neuen Baiz (Schönhauser Allee 26a, 20 Uhr), die fast genauso aussieht wie die alte, das Buch „Im radikalen Lager. Politische Autobiographie 1890–1921“ von Paul Frölich vorgestellt, und wie die Jahreszahlen im Buchtitel schon andeuten, wird der Autor nicht anwesend sein können. An seiner Stelle wird der Lektor Klaus Wolfram folglich in dessen Werk einführen, Christof Frölich, der Enkel des Autors, wird die Veranstaltung musikalisch begleiten. Der Basisdruck Verlag knüpft mit diesem Buch an die 2008 erschienenen Erinnerungen Hermann Knüfkens an, mit denen zugleich eine Auseinandersetzung mit der Frühgeschichte der kommunistischen Parteien in Deutschland aufgenommen wurde. Ein sehr spannendes und sicher auch sehr lehrreiches Thema!

Im SO36 wird am Freitag dann die „Solidarität mit Rojava und dem syrischen Widerstand“ eingefordert (Oranienstraße 190, 19.30 Uhr) und zugleich die Frage gestellt, wie denn diese Solidarität praktisch aussehen könnte. Aria Issa, Hannah Wettig und Martin Glasenapp werden darüber sprechen, wie angesichts des Terrors der IS-Milizen und der Bombardierung durch Assads Truppen überhaupt noch eine vernünftige Revolution in Syrien möglich sein könnte und was von hier aus dafür geleistet werden müsse. Angesichts der Ahnungslosigkeit der Medien hebt sich die Rede einer so stark besetzten Expert_innenrunde sicherlich wohltuend vom üblichen Blabla ab.

Am Samstag wird dann in der Zukunft am Ostkreuz (Laskerstraße 5, ab 12 Uhr) das dreitägige Zwischenraum-Festival mit Musik-, Workshop- und Theater- programm eröffnet. Den Veranstalter_innen geht es um Formen der „gemeinsamen, selbstbestimmten, aktiven und kreativen Gestaltung unserer Lebenswelten zwischen Alltag und Utopie“. Da wird natürlich zwangsläufig viel Quatsch dabei sein, doch sicher auch das ein oder andere diskutable Rezept der ein oder anderen diskutablen Gruppe. In diesem Jahr wird der Schwerpunkt auf Flüchtlingsinitiativen gelegt.

Am Dienstag schließlich wird in der „Rostlaube“ der Freien Universität (Habelschwerdter Allee 45, 13 Uhr) erneut im Rahmen einer Ferienuniversität über die Fragen der Kritischen Psychologie und Anverwandtes diskutiert. „Die Überwindung aller Verhältnisse, ‚in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist‘ (Karl Marx), steht noch immer aus“, stellten die Veranstalter_innen fest und suchen nun im „Gegenstrom“ eine Alternative. Die Begrifflichkeiten der Kritischen Psychologie werden zweifelsohne dabei helfen!

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen