KITAMANGEL WEST, KITAFÜLLE OST

Für jedes dritte Kleinkind soll es bis 2013 einen Krippenplatz geben. Darauf einigte sich gestern Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen mit Spitzenvertretern von Ländern und Gemeinden in Berlin. Derzeit gibt es bundesweit etwa 285.000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren. Bis 2010 sollen es 500.000 sein, beschloss 2003 die rot-grüne Koalition im „Tagesstättenausbaugesetz“. Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) ist das nicht genug. Sie wünscht sich ein Angebot für 30 bis 35 Prozent der Kinder. Nötig wären dafür etwa 750.000 Plätze, von denen bis zu einem Drittel bei Tagesmüttern geschaffen werden sollen.

Noch sind die westlichen Bundesländer von solchen Zielen weit entfernt – das vermitteln die Daten des Statistischen Bundesamts für 2006. Demnach bietet Baden-Württemberg derzeit etwa 26.000 Plätze in Kitas oder bei Tagesmüttern. Das entspricht einer Quote von 8,8 Prozent. Noch schlechter ist die Lage in Bayern. Hier gibt es Betreuungsplätze für 6,9 Prozent der Kinder, in Nordrhein-Westfalen sogar nur für 6,6 Prozent. Besser haben es da Eltern, die im Stadtstaat Hamburg wohnen. Dort gibt es ein Angebot für 21,1 Prozent aller Kinder. Das ist der höchste Wert in einem westlichen Bundesland.

Entspannt ist die Lage in Ostdeutschland: In Brandenburg etwa gibt es Krippenplätze für rund 41 Prozent aller Kinder. Spitzenreiter ist Sachsen-Anhalt mit einer Quote von 50,2 Prozent. Hier sind von der Leyens Zielmarken schon erfüllt. COS