Atlas Elektronik baut Stellen ab

Die Rüstungselektronik-Firma will mit dem Betriebsrat über die Abfindung von 350 Mitarbeitern verhandeln

Die Geschäftsführung des Bremer Marine-Rüstungsunternehmens Atlas Elektronik hat gestern früh den Betriebsrat darüber informiert, dass das Unternehmen „umstrukturiert“ werden solle. 350 der gut 2.000 Arbeitsplätze sollen abgebaut werden. Hintergrund ist die negative Geschäftsentwicklung im Jahr 2006. Schon 2005 waren die Geschäftsergebnisse deutlich hinter dem Plan zurückgeblieben.

Am Hauptsitz Bremen sind rund 1.700 MitarbeiterInnen von Atlas beschäftigt, Atlas-Betriebe gibt es auch in Wedel und Flintbek. Was die Neustrukturierung für die regionale Struktur bedeutet, ist nach Auskunft des Firmensprechers noch offen. Es gehe darum, dass das Unternehmen, das derzeit zu 51 Prozent Tochter von Thyssen-Krupp und zu 49 Prozent von EADS ist, sich auf seine „Kernkompetenzen“ konzentrieren müsse. Arbeiten, die anderswo kostengünstiger erledigt werden können, sollen ausgelagert werden. Da die Belegschaft von Atlas vergleichsweise alt sei, rechne man damit, dass der Personalabbau zu 80 Prozent und mehr über Vorruhestand, Altersteilzeit und Abfindungen „sozialverträglich“ geregelt werden könne. Daneben soll es auch Entlassungen geben. Der Betriebsrat rechnet mit rund 50 betriebsbedingten Kündigungen. Für Empörung auf der gestrigen Belegschaftsversammlung, so Radio Bremen, hat die Ankündigung gesorgt, dass gleichzeitig 50 neue MitarbeiterInnen mit speziellen Qualifikationen eingestellt werden.

Bürgermeister Jens Böhrnsen bezeichnete den angekündigten Arbeitsplatzabbau „vor dem Hintergrund schriftlich gegebener Zusagen“ als „völlig inakzeptabel“. Er erwarte von den Eigentümern, dass sie mit der Landesregierung das industriepolitische Gespräch suchten. kawe