UNTERM STRICH

Mit Japan verbinden zurzeit alle die Atomkatastrophe von Fukushima. Doch wie leben Japaner eigentlich? Der Hamburger Fotograf Sven Ingmar Thies besuchte Japaner in ihren Privaträumen in Tokio, Berlin, New York, Schanghai und Wien – was nicht selbstverständlich ist, denn in Japan trifft man sich lieber außer Haus. Die intimen Einblicke in 82 Haushalte hielt er in Schwarz-Weiß-Aufnahmen fest. Die Ergebnisse seiner mehr als neun Jahre dauernden Studie sind von diesem Samstag an in der Ausstellung „Japanese Rooms“ im Bremer Übersee-Museum zu sehen. Während der bis zum 10. Juli gehenden Schau wird Thies nach Angaben der Veranstalter Spenden für die Opfer in Japan sammeln.

Der Goldene Löwe, die Auszeichnung der Kunstbiennale von Venedig für das Lebenswerk eines Künstlers, geht in diesem Jahr an den Wiener Künstler Franz West und die US-amerikanische Künstlerin Elaine Sturtevant, eine Vertreterin der „Appropriation Art“. Diese Spielart der Konzeptkunst besteht darin, Werke anderer Künstler zu kopieren oder zu fälschen, allerdings ohne betrügerische Absicht. Appropriation Artists wollen damit unter anderem das Konzept der Originalität in Frage stellen.

Dem Schicksal als Urbegriff der Literatur widmet das Literaturmuseum der Moderne in Marbach eine neue Ausstellung. Sie trägt den Titel „Schicksal. Sieben mal sieben unhintergehbare Dinge“ und ist zugleich der Beitrag des Deutschen Literaturarchivs zum 200. Todestag von Heinrich von Kleist. „Kein anderer Dichter seiner Zeit hat öfter und eindringlicher vom Schicksal gesprochen“, sagte Archiv-Direktor Ulrich Raulff am Montag. Die Schau mit 49 Objekten kann vom 5. Mai bis zum 28. August besucht werden.