Äthiopien spricht Journalisten frei

ADDIS ABEBA rtr ■ Ein äthiopisches Gericht hat gestern 25 Journalisten vom Vorwurf des Hochverrats freigesprochen. Die Anklagepunkte der Staatsanwaltschaft hätten nicht bewiesen werden können, so der Vorsitzende Richter Adil Ahmed. Die 2005 eingeleiteten Verfahren gegen mehr als 130 Oppositionelle hatten zu scharfen internationalen Reaktionen geführt. Kritiker bezeichneten die Vorwürfe des Hochverrats und versuchten Völkermords als politisch motiviert. Die Verfahren waren nach Protesten gegen die Wahlen 2005 eingeleitet worden, die die Opposition als gefälscht bezeichnet hatte. Dies weckte Zweifel an den demokratischen Bekenntnissen von Äthiopiens Ministerpräsident Meles Zenawi und veranlasste westliche Geber wie die EU und Großbritannien zu einem Stopp direkter Haushaltshilfen.