„Erbrochenes nicht im Fokus“

Richtig viel Müll auf dem 822. Hafengeburtstag

■ 38, Gruppenleiter in der Straßenreinigung der Region Mitte. Er leitet den Einsatz der Reinigungskräfte am Hafengeburtstag.

taz: Herr Stoll, heute startet der Hafengeburtstag, freuen Sie sich?

Timo Stoll: Ja, freuen… das ist mit einer Menge Arbeit verbunden. Wir fangen am Samstag um 2.30 an, am Sonntag wegen des Fischmarktes um 0.30 Uhr. Bis wir fertig sind, wird es wohl so elf Uhr sein. Pro Einsatz sind wir mit 30 Mann in vier Kolonnen, vier Großkehrmaschinen und einem Sperrmüllfahrzeug für die großen Dinge vor Ort.

Es werden bis zu eine Million Besucher erwartet, wie viel Müll entsteht bei der Veranstaltung?

Das ist natürlich auch stark vom Wetter abhängig, aber dieses Mal wird wohl ordentlich was los sein. Deswegen rechnen wir mit über 20 Tonnen Müll.

Was entsorgen Sie hauptsächlich?

Das hat sich auf jeden Fall – auch durch die Pfandsammler gewandelt: Weg von den Glasflaschen hin zu Plastikbechern, Flyern und Kartons. Vor Ort wird der Müll in von uns aufgestellten elektrischen Pressen gesammelt, wo die Standbetreiber ihre Säcke reinschmeißen. Wir kümmern uns dann um die Entleerung und die Flächenreinigung.

Müssen Sie neben dem Müll auch andere unappetitliche Dinge entfernen?

Das versuchen wir mit den Kehrmachinen wegzubekommen, aber das ist nicht so das Problem, weil zum Beispiel Erbrochenes eher in Ecken und Gott sei Dank nicht so im Fokus liegt.

Ist der Hafengeburtstag das größte Müll-Event Hamburgs?

Das ist einmal der Schlagermove und die Neujahrsreinigung. Der Hafengeburtag steht an dritter Stelle. Die Reinigung lief bisher eher ereignisarm ab, weil meistens schon Ruhe ist, wenn wir anfangen. INTERVIEW: LPZ

Hafengeburtstag: Freitag bis Sonntag, mehr unter www.hamburg.de/hafengeburtstag