piwik no script img

NACH DER DEMO AM BRANDENBURGER TORAntisemitische Schmierereien

Wie sehr die Kundgebung gegen Judenhass am Sonntagnachmittag ihre Berechtigung hatte, zeigte sich schon am nächsten Morgen: Am Montag wurden im östlichen Teil des Tiergartens, der dem Brandenburger Tor zugewandt ist, mehrere antisemitische Schmierereien entdeckt. „Juden raus“, hatte jemand in blauer Schrift quer über eine Informationstafel gesprüht. Auch der Sockel des Haydn-Mozart-Beethoven-Denkmals und ein Blumenkübel waren laut Polizei beschmiert. Einem Sprecher zufolge lautete einer der Sprüche „Juden Babykiller“. Das Grünflächenamt Mitte wurde beauftragt, die Schmierereien zu beseitigen. Der Staatsschutz ermittelt.

Am Brandenburger Tor hatten am Sonntagnachmittag 6.000 Menschen unter dem Motto „Steh auf! Nie wieder Judenhass!“ demonstriert. Aufgerufen hatte der Zentralrat der Juden, nachdem auf Demonstrationen gegen den Gazakrieg immer wieder antisemitische Parolen skandiert wurden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stellte auf der Kundgebung klar: „Wer Menschen mit Kippa krankenhausreif schlägt, schlägt uns alle. Wer Grabsteine beschmiert, schändet unsere Kultur.“ ALL

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen