UNTERM STRICH

Rund 15 Monate nach dem Schlag gegen eine international operierende Kunstfälscherbande hat die Staatsanwaltschaft Wiesbaden Anklage erhoben. Zwei Männer im Alter von 42 und 68 Jahren werden beschuldigt, 18 gefälschte Werke russischer Avantgardekunst angeboten und teils verkauft zu haben. Ein 41-Jähriger soll dabei geholfen haben. Die Fälscher sollen Bilder im Stil von Wassily Kandinsky, Kasimir Malewitsch, Alexej von Jawlensky oder Natalja Gontscharowa gefälscht haben. Der entstandene Schaden liege in Millionenhöhe, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Bei dem 68-jährigen Beschuldigten handelt es sich um einen früheren Wiesbadener Galeristen. Zusammen mit seinem 42-jährigen Exgeschäftsführer gilt er den Ermittlern als einer der Drahtzieher. Beide sind inhaftiert. Fahnder des Bundeskriminalamts hatten im vergangenen Juni in sechs Bundesländern bei einer Razzia gefälschte Gemälde, Herkunfts- und Verkaufsunterlagen sowie Schmuck- und Wertgegenstände sichergestellt. Durchsuchungen gab es auch in der Schweiz und Israel. Nach Vermutung der Ermittler wurden die Werke unter anderem von einem russischen Maler gefälscht und dann nach Israel gebracht.

Der bekannte chinesische Filmregisseur Wang Quan’an ist in Peking festgenommen worden. Dem Künstler wird Prostitution vorgeworfen, teilte die Polizei am Montag mit. Er sei in einer Pekinger Wohnung mit einer Frau angetroffen worden, der er rund 100 Euro gezahlt habe. Wang habe drei Nächte in Folge die Dienste von Prostituierten in Anspruch genommen. Wang gewann 2007 mit dem Film „Tuyas Hochzeit“ bei der Berlinale den Goldenen Bären. Sein 2011 erschienener Film, „White Deer Plain“, wurde international bekannt. China führt derzeit eine Kampagne gegen Prostitution und illegale Drogen und nimmt dabei immer wieder auch Prominente ins Visier.

Aus Neuseeland wird gemeldet, dass am Montagmorgen Peter Gutteridge in Auckland gestorben ist, der als einer der wichtigsten Protagonisten der neuseeländischen Popmusik gilt. Als Singer-Songwriter und Gitarrist spielte er erst bei The Clean, später bei The Chills.

Die Verfilmung der Lebensgeschichte des Mathematikers Alan Turing des norwegischen Regisseurs Morten Tyldum wurde am Sonntag per Publikumsabstimmung zum Sieger des elftägigen Filmfests in Toronto erkoren. Benedict Cumberbatch spielt die Hauptrolle in „The Imitation Game“. Alan Turing (1912–1954) knackte den Enigma-Code der Deutschen im Zweiten Weltkrieg und schuf die Basis für die Entwicklung des Computers.