Lufthansa: Cockpit bleibt am Boden

BERLIN taz | Statt Chaos weitgehend Normalbetrieb: Weil die Piloten doch nicht wie ursprünglich geplant streikten, konnte die Lufthansa am Dienstag ohne Probleme starten. Zuvor hatte es am Montag reichlich Verunsicherung für die Passagiere gegeben. Hintergrund ist der Tarifstreit zwischen der Pilotengewerkschaft Cockpit und dem größten europäischen Luftfahrtunternehmen. Gezofft wird um betriebsinterne Regelungen zum Vorruhestand der Piloten.

Zunächst hatten die Piloten angekündigt, erstmals auch lukrative Langstreckenflüge zu bestreiken. Am späten Montagnachmittag zeigte sich das Unternehmen zuversichtlich, diese wichtigen Langstreckenflüge trotz Streikankündigung durchführen zu können: durch Einbeziehung von Führungskräften in den Flugbetrieb und die zeitliche Verlegung von Flügen. Rund zwei Stunden später blies die Gewerkschaft dann ihren Streik ab. Offenbar fürchtete sie, als zahnloser Tiger dazustehen. Ein Streik, der ins Leere läuft, ergibt ja keinen Sinn.

Offiziell begründete die Pilotengewerkschaft die Streikabsage damit, dass die Lufthansa-Geschäftsleitung ihr einen veränderten Forderungskatalog zur Übergangsversorgung übermittelt habe. Dennoch sei nicht absehbar, ob es gelinge, Arbeitskampfmaßnahmen dauerhaft abzuwenden. ROT