Sonnenallee an der Binnenalster

OPEN AIR Als Appetitanreger für das Hamburger Filmfest werden ab Donnerstag vier Filme umsonst und draußen in der Hamburger Innenstadt gezeigt

Wie schon vor zwei Jahren wird in dieser Woche wieder eine große Leinwand mitten in der Hamburger Binnenalster stehen. Eine Woche bevor das Hamburger Filmfest beginnt, ist dies ein kleines Vorprogramm. Von Donnerstag bis Sonntag wird jeweils ab 20.30 Uhr ein Film zum Thema deutsch-deutsche Teilung gezeigt werden. Der Anlass ist der 25. Jahrestag des Mauerfalls 1989. Der Eintritt ist frei.

Der am Donnerstagabend laufende Klassiker „Eins, zwei, drei“ wurde gerade wegen des Mauerbaus einer der wenigen Flops von Regisseur Billy Wilder. Denn noch während der Dreharbeiten dieser Satire über einen Feldzug von Coca Cola in Ostberlin wurde der „antifaschistische Schutzwall“ erbaut, und deshalb fanden die Deutschen es damals gar nicht komisch, wie Wilder sich über das geteilte Deutschland lustig machte. In den 1980er-Jahren wurde der Film dann ein großer Erfolg in den Programmkinos: Da taten die Pointen dann nicht mehr weh.

Dass man nach dem Mauerfall erfolgreiche Komödien über das Leben in der DDR inszenieren konnte, bewies Leander Haußmann mit „Sonnenallee“, der am Freitag gezeigt wird und davon erzählt, wie das Leben von Jugendlichen kurz hinter der Mauer im Jahr 1973 aussah. Die international meistgespielte deutsche Komödie der letzten Jahrzehnte ist eindeutig „Good Bye Lenin“ (Samstag) von Wolfgang Becker und noch erstaunlicher war der Erfolg von „Das Leben der anderen“ (Sonntag), für den Florian Henckel von Donnersmarck den Oscar bekam, von dem er sich bislang noch nicht erholt hat: Von Donnersmarcks folgende Filmprojekte blieben hinter den hohen Erwartungen weit zurück.  HIP

Binnenalster Filmfest: 18. bis 21. September, 20.30 Uhr, Jungfernstieg, Hamburg