Ver.di will Betreuung verstärkt sehen

KINDER Gewerkschaft findet, Niedersachsens Krippen-Pläne gehen nicht weit genug

Für die Betreuung von Kindern in Krippen, Kindergärten und Horten in Niedersachsen fordert die Gewerkschaft Ver.di deutlich mehr Personal. „Es sind einige Tausend, die uns fehlen“, sagte gestern der Vorsitzende des Ver.di-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen, Jürgen Hohmann. Das jährlich nötige zusätzliche Finanzvolumen bezifferte er auf über 400 Millionen Euro.

Die von SPD-Kultusministerin Frauke Heiligenstadt angekündigte dritte Betreuungskraft für Krippen ist aus Sicht der Gewerkschaft nur ein erster Schritt. Die Ministerin will keine Erzieher finanzieren, sondern nur geringer verdienende Sozialassistenten. Sie geht davon aus, dass bereits im kommenden Jahr mit veranschlagten 39 Millionen Euro mehr als die Hälfte der 2.800 Krippen eine dritte Betreuungskraft für jede Kindergruppe hat.

Für Ver.di geht das nicht weit genug: Auch die Kindergärten für bis zu Sechsjährige und Horte für bis zu Achtjährige müssten zusätzliche Erzieher erhalten, hieß es. Die Zeiten für die Vorbereitung von Projekten oder Elterngespräche müssten auf mindestens siebeneinhalb Stunden wöchentlich festgelegt werden. Für die Leitung einer Kita sollten mindestens 20 Stunden freigestellt werden. Auch die Raumsituation in den Einrichtungen müsse verbessert werden.

„Die Anforderungen sind massiv gestiegen“, sagte Hohmann. Eine Novellierung des Kita-Gesetzes sei zwingend nötig, zumal die Landesregierung im Koalitionsvertrag die Förderung der kindlichen Bildung verankert habe. Finanziert werden soll der Ausbau durch mehr Mittel des Landes und der Kommunen. Kosten für die Eltern dürften nicht entstehen.  (dpa)