BEVÖLKERUNGSPOLITIK

In den meisten Industrienationen reicht die Geburtenrate nicht aus, um die Bevölkerungszahl stabil zu halten. Statistisch müsste jede Frau 2,1 Kinder bekommen, damit die Einwohnerzahl konstant bleibt. Dänemark ist eine der wenigen Industrienationen wo diese Geburtenrate mit 1,9 Kindern fast erreicht wird. Wie Dänemark das schafft, berichtete jetzt ein österreichisches Forscherteam auf einem Meeting der Population Association of America in New York: Dänemark ist Spitzenreiter bei der Anwendung der In-vitro-Fertilisation (IVF): Im Jahr 2002 wurden rund 4,2 Prozent der geborenen Kinder mit Hilfe der künstlichen Befruchtung gezeugt. In Großbritannien betrug diese Zahl nur 1,4 Prozent und in den USA lediglich 1,2 Prozent. Die Ergebnisse der am Wiener Institut für Demografie durchgeführten Studie lassen auch vermuten, dass künftig der Anteil der IVF-Kinder noch weiter ansteigen wird. Bei Frauen des Jahrgangs 1978 lag der IVF-Anteil schon bei rund 6 Prozent. Einige Bevölkerungswissenschaftler schlugen daher vor, IVF gezielt einzusetzen, um der demografischen Entwicklung eine andere Richtung zu geben. Das sei zudem billiger als soziale Unterstützungsprogramme, heißt es. WLF

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