Nestlé füttert die meisten Babys

Nahrungsmittelkonzern kauft für über vier Milliarden Spezialgeschäft von Novartis

BASEL/VEVEY ap ■ Der Schweizer Nahrungsmittelriese Nestlé macht sich mit einem Milliardendeal zum Weltmarktführer in Säuglingsnahrung. Er kauft vom Basler Pharmariesen Novartis für rund 4,1 Milliarden Euro in bar das Gerber-Babyfood-Geschäft. Der Kauf muss noch von den Behörden genehmigt werden, soll aber im zweiten Halbjahr vollzogen werden, sagte Nestlé-Finanzchef Paul Polman gestern. Novartis will sich auf den Gesundheitsbereich konzentrieren.

Die Übernahme von Gerber, die Nestlé als „Kultmarke für Säuglingsnahrung in den USA“ bezeichnete, bringt den weltgrößten Lebensmittelkonzern nicht nur in die Spitzenposition in den USA, dem weltweit größten Markt für Säuglingsnahrung, sondern macht Nestlé zum klaren Weltmarktführer dieses Bereichs. Gerber soll 2007 rund 1,95 Milliarden Dollar umsetzen.

Nestle verspricht sich von Gerber nicht nur eine Stärkung der eigenen Kompetenzen in der Säuglings- und Kleinkindernahrung, sondern auch Kostensenkungen von 95 Millionen Dollar bis 2011. Novartis beendet damit das Verkaufsprogramm zur Konzentration auf den Gesundheitsbereich als Kerngeschäft. Novartis-Präsident und -Konzernchef Daniel Vasella bezeichnete den Verkauf als richtigen Schritt für Gerber. Novartis habe in den vergangenen zehn Jahren laufend in Forschung und Entwicklung investiert, die Innovationskraft gestärkt und die Geschäftsaktivitäten hauptsächlich im Pharma-Bereich ausgebaut.

Laut Analysten ist der Preis zwar hoch, entspricht aber anderen Deals. An der Schweizer Börse legten Nestlé und Novartis zunächst zu, sackten aber im Laufe des Tages ins Minus.