DAS DETAIL
: Die Erlaubnis?

Seit gestern gibt es das neue iPhone 6, seit Mittwoch das neue Apple-Betriebssystem IOS 8. Damit will Apple seinen Datenschutz verbessern und gibt große Versprechen: „Wir haben niemals mit irgendeiner Behörde aus irgendeinem Land zusammengearbeitet, um Hintertüren in irgendeines unserer Produkte oder Dienstleistungen einzubauen“, erklärt Apple-Chef Tim Cook in einem offenen Brief an seine Kunden. Und weiter: „Wir haben ebenfalls niemals den Zugang zu unseren Servern erlaubt. Und das werden wir auch niemals tun.“

Die Apple-Fans jubeln. Aber Tom Cooks Worte bedeuten längst nicht, dass Apples Produkte und Dienste nun überwachungsfrei sind. Was sagt der Duden zu der Wortbedeutung der verwendeten Verben? Zusammenarbeiten: „zur Bewältigung bestimmter Aufgaben gemeinsame Anstrengungen unternehmen“. Erlauben: „die Zustimmung zu etwas geben“. Doch die NSA braucht keine Zustimmung, sie kann sich den Zugang etwa vor dem Geheimgericht FISC einklagen und Apple ein Redeverbot darüber erteilen.

So passiert auch bei Yahoo, wie vergangene Woche öffentlich wurde. Von Programmen des Geheimdienstes blieb Apple auch bisher nicht verschont. So war das Unternehmen Teil des NSA-Ausspähprogramms Prism, was Edward Snowden bekannt machte. SVENJA BEDNARCZYK