heute in bremen
: Ein Gegner der NS-Diktatur

Barbara Distel, Leiterin der Gedenkstätte Dachau, über Georg Elser und Widerstand

Was machte Georg Elser als Widerstandskämpfer aus?

Barbara Distel: Georg Elser war der sog. Bürgerbräu-Attentäter. Er hat bereits 1939 versucht, Hitler mit einer Bombe umzubringen, um den Krieg zu verhindern. Danach war er zuerst lange in Gestapo-Haft und dann in verschiedenen Konzentrationslagern. Schließlich wurde er wenige Tage vor der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau ermordet. Nach dem Krieg hat man erst spät damit begonnen, die Tat Georg Elsers zu würdigen.

Wie kann man sich denn das Leben Elsers im KZ vorstellen?

Er war völlig isoliert von den anderen Gefangenen und es hat viele Gerüchte über ihn gegeben, auch dass er ein Gestapo-Spitzel sei. Er hat keinerlei Verbindung zu seiner Familie oder zu den Mithäftlingen haben dürfen. In Dachau war er im sog. Bunker für Sonderhäftlinge. Das waren berühmte Leute, Geiseln des Regimes.

Wie ist er ermordet worden?

Er ist in einer Geheimaktion erschossen worden, beim Krematorium des Konzentrationslagers Dachaus.

Was fällt Ihnen zu den Äußerungen Oettingers zum Thema Widerstand ein?

Ja, was soll einem da einfallen. Das hätte man nicht gedacht, dass er noch so starken Rückhalt findet. Von den Leuten, die tatsächlich Widerstand geleistet haben, ist ja so gut wie niemand mehr am Leben, aber auch für die Nachkommen ist es besonders schmerzhaft. Zu hoffen ist, dass die Äußerungen öffentlich endgültig zurück gewiesen und nicht nur als ein Missverständnis interpretiert werden. Fragen: patt

B. Distel spricht heute um 19.30 Uhr über Elser. Forum Kirche, Hollerallee 75