Warnstreiks bei der Telekom

In ganz Norddeutschland sind gestern nach Angaben der Gewerkschaft Verdi rund 12.000 Angestellte der Telekom nicht zur Arbeit gegangen. Mit dem Warnstreik wollen die Beschäftigten den Druck auf die Unternehmensführung in den laufenden Gesprächen um die Umstrukturierung der Telekom erhöhen. „Die Streikbereitschaft ist groß“, sagte Jürgen Sauer von Verdi. Die meisten Teilnehmer fanden die Warnstreiks mit rund 600 Beschäftigten am größten norddeutschen Standort Hamburg. Weitere Warnstreiks gab es in Schleswig-Holstein in Kiel, Flensburg, Heide, Elmshorn und Lübeck. Auch in der Bremer Niederlassung sowie an den niedersächsischen Standorten Hannover, Braunschweig, Göttingen, Osnabrück und Oldenburg ruhte die Arbeit.

Die Warnstreiks richten sich gegen die Auslagerung von rund 50.000 Mitarbeitern in Servicegesellschaften unter dem Namen T-Service. Neben Einschnitten bei den Löhnen plant der Bonner Konzern die Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 34 Stunden auf mindestens 38 Stunden. Berufsanfänger bei T-Service sollen zudem künftig deutlich weniger verdienen. Durch diese strukturellen Einschnitte sollen die Kosten um bis zu 900 Millionen Euro gesenkt werden. Die Gewerkschaft Verdi lehnt die Pläne ab. Sollten bei den für gestern Abend angesetzten Verhandlungen keine Einigung erzielt werden, droht Telekom mit dem Abbruch der Gespräche. DPA