DAS WETTER: DER DIEB (1)

Er konnte es einfach nicht. Er war zu gut. Hatte ihm seine Mutter schon zugeflüstert, da zählte er noch keine vier Lenze. „Achimchen, du bist wirklich ein guter Mensch, ach Achimchen, was bist du nur gut.“ Jahre und Jahrzehnte vergingen, und stets säuselte ihm seine dicke Mutter, die alles andere als gut war, ja geradezu eine gemeine Person war sie, diese Worte in sein gutes Ichgehäuse. Der gute Achim wurde dadurch erheblich in seiner Persönlichkeitsentfaltung behindert, denn immer dachte er von sich nur als gutem Menschen. Damit aber war kein Blumentopf zu gewinnen in dieser unguten Welt. Achim wusste das, und deswegen stand er jetzt bei Woolworth. Einfach mal irgendwas klauen. Einfach mal spüren, wie sich das anfühlt. Ein guter Plan.