Mario Mandžukić, Stürmer
: Der Spätzünder

■ 24, stammt aus Kroatien, wuchs in Deutschland auf und spielt seit 2010 bei Wolfsburg Foto: dpa

Von den Jubelarien eines erlösten Teams, das seine Rettung in der Fußball-Bundesliga feierte, bleibt vor allem sein Bild im Kopf. Keiner im Team des VfL Wolfsburg läuft so entschlossen nach einem Tor los wie Mario Mandžukić. Mit acht Treffern in den letzten neun Spielen und einem Laufpensum, das selbst bezahlte Leichtathleten erblassen lässt, hat der Kroate die Niedersachsen gerettet. Zwei Tore davon gelangen dem 24-Jährigen beim erlösenden 3:1-Erfolg über die TSG Hoffenheim. Damit steigt Mandžukić vom sieben Millionen Euro teuren vermeintlichen Fehleinkauf zum Helden im Abstiegskampf auf.

Was Mandžukić auf den letzten Metern der Spielzeit 2010/11 geleistet hat, verdient höchsten Respekt. Nach Monaten des Reservistendaseins unter dem früheren VfL-Trainer Steve McClaren hätte er allen Grund gehabt, innerlich abzuschalten. Aber Mandžukić hat den Machtwechsel wie keiner Zweiter genutzt. „Ich habe nichts Spezielles mit Mario angestellt. Er hat meine Maßnahmen ausgeführt. Und er hat sich verstanden gefühlt“, sagt der aktuelle VfL-Coach Felix Magath.

Magath hat den Angreifer vom Außen- zum Mittelstürmer umfunktioniert. Auf dieser Position konnte Mandžukić so glänzen, wie er es sich vorgenommen hatte. Mit seinem großen Einsatzwillen brachte er viele etablierte Profis in Verlegenheit.

Die Wolfsburger kämpften in dieser Saison lange und vergeblich um den Verbleib ihres Torjägers Edin Dzeko. Vielleicht haben sie deswegen den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen: Mit Mandžukić hatten sie doch bereits einen würdigen Dzeko-Nachfolger in ihren Reihen. Grafite bleibt. Mandžukić, den die Wolfsburger Fans „Super-Mario“ nennen, auch. Dazu kommt Srdjan Lakic vom 1. FC Kaiserslautern. „In der nächsten Saison werden wir alles andere haben, nur kein Sturmproblem“, sagt Magath. CHRISTIAN OTTO