Super-Joker bewahrt vor Rückschlag

Glückliches Unentschieden: Nur mit Mühe verliert der HSV in der Fußball-Bundesliga nicht gegen Mainz 05

Super-Joker José Guerrero hat den Hamburger SV im Bundesliga-Abstiegskampf vor einem herben Rückschlag bewahrt: 16 Minuten nach seiner Einwechslung rettete der bereits in der Vorwoche in Mönchengladbach erfolgreiche Peruaner den schwachen Hanseaten gestern mit seinem Treffer in der 83. Minute zum 2:2 (1:1) gegen den FSV Mainz 05 wenigstens einen Punkt. Vor 57.000 Zuschauern in der ausverkauften AOL-Arena hatten Mohamed Zidan (12.) und Fabian Gerber (59.) die Rheinhessen zweimal in Führung geschossen. Juan Pablo Sorin (23./Foulelfmeter) hatte das erste HSV-Tor erzielt.

Die Mainzer mussten den ersten Schock schon vor Spielbeginn verkraften, als sich ihr Stammtorhüter Dimo Wache beim Aufwärmen an der Schulter verletzte und Christian Wetklo einspringen musste. Umso besser kamen die Gäste gegen den zu sorglos startenden HSV in die Partie hinein. Gleich die erste Chance nutzte Zidan zu seinem zwölften Saisontor: Nach einem Steilpass umkurvte der Ägypter seinen Gegenspieler Joris Mathijsen und zirkelte das Leder sicher in den Winkel.

Erst jetzt wachte der HSV allmählich auf – und kam auch zu ersten Einschussmöglichkeiten. Ivica Olić (17.) scheiterte noch an Wetklo. Doch nachdem David Jarolim im Strafraum vom ungestüm attackierenden Milorad Peković zu Fall gebracht wurde, verwandelte der Argentinier Sorin den fälligen Elfmeter zum 1:1. Zu mehr reichte es für den HSV zunächst jedoch nicht. Das lag auch daran, dass weder Rafael van der Vaart noch Trochowski das Spiel in den Griff bekamen.

„Bisher kann man nicht zufrieden sein“, monierte HSV-Idol Uwe Seeler in der Halbzeitpause. Doch auch nach Wiederanpfiff blieben die kampfstarken Mainzer ständig in Bewegung und machten den Hamburgern so das Leben weiterhin schwer. Deren spielerischen Mittel reichten einfach nicht aus, um den defensiv kompakt stehenden Gegner zu überlisten. Im Gegenteil: Nach einem blitzsauberen Konter staubte Gerber gegen die ungeordnete HSV-Hintermannschaft eiskalt ab. Dessen Coach Huub Stevens reagierte auf den Rückstand mit der Hereinnahme von Guerrero für Trochowski. Und der Peruaner traf. BRITTA KÖRBER, dpa