Großer Bahnhof vor Gericht

Rund drei Monate nach dem Absturz eines tonnenschweren Stahlbalkens am Hauptbahnhof streiten die Deutsche Bahn und der Architekt Meinhard von Gerkan vor Gericht. Morgen verhandelt das Landgericht über eine Unterlassungsklage der Bahn gegen den Architekten. Darin wird von Gerkan aufgefordert, seine Aussagen über eine Mitschuld der Bahn am schweren Sturmschaden zurückzunehmen. Während des Orkans „Kyrill“ am 18. Januar hatte sich ein massives Stahlteil von der Fassade des Hauptbahnhofs gelöst und war abgestürzt. Verletzt wurde niemand. Von Gerkan sagte, von ihm geplante Haltevorrichtungen hätten ein Abrutschen des Stahlriegels „wahrscheinlich verhindert“. Der Bauherr habe aber auf die Montage verzichtet. Die Bahn führt mit von Gerkan noch einen zweiten Rechtsstreit. Der Architekt hatte die Bahn wegen Urheberrechtsverletzung verklagt, weil das Unternehmen im Untergeschoss des Hauptbahnhofs statt einer Gewölbedecke eine Flachdecke eingezogen hatte. Das Landgericht gab von Gerkan in erster Instanz Recht. Die Bahn legte Berufung ein. Ein Termin für die neue Verhandlung steht noch nicht fest. dpa