Neid im Glück

Die Frauenbundestrainerin ist zufrieden mit dem WM-Los: Deutschland trifft auf Argentinien, Japan und England

DÜSSELDORF/WUHAN dpa ■ Am 10. September beginnt das Projekt Titelverteidigung für die deutsche Nationalmannschaft der Fußballfrauen mit dem Spiel gegen Argentinien in Schanghai. Das ergab die Auslosung der Weltmeisterschaftsgruppen, die gestern im chinesischen Wuhan stattgefunden hat. Titelverteidiger Deutschland trifft in den Gruppenspielen der 5. Weltmeisterschaft in der Gruppe A auf die Teams aus Japan, England und Argentinien. Auch die zweite Vorrundenpartie trägt der Welt- und Europameister in Schanghai aus (14. September gegen England). Vier Tage später in Hanghzou heißt der Gegner dann Japan.

„Ich bin zufrieden mit der Auslosung. Hauptsache aber ist, dass wir endlich wissen, mit wem wir es zu tun bekommen. Jetzt können wir uns gezielt auf diese Gegner vorbereiten“, so kommentierte Cheftrainerin Silvia Neid das Los. Vielleicht ein gutes Omen: Japan und Argentinien waren bereits 2003 in den USA deutsche Gruppengegner. Damals wurden die Asiatinnen 3:0 und die Argentinierinnen im bisher einzigen Duell 6:1 bezwungen – am Ende wurde die Elf von Tina Theune-Meyer erstmals Weltmeister. In China könnten die Deutschen neuerliche Erfolge vergolden, denn es werden erstmals bei einer Frauen-WM vom Weltverband Fifa Prämien in Höhe von insgesamt 4,7 Millionen Euro ausgezahlt. So erhält allein der Sieger umgerechnet 735.000 Euro.

Wie die Auslosung im Wissenschafts- und Technikpalast weiter ergab, haben die USA als WM-Favorit und Gastgeber China einen wesentlich schwierigeren Weg zu bewältigen. Die vor vier Jahren bei der WM im eigenen Land von Deutschland entthronten Amerikanerinnen müssen sich in Gruppe B mit Nigeria, Vizeweltmeister Schweden sowie Nordkorea auseinandersetzen. Zum WM-Auftakt trifft Olympiasieger USA auf die Nordkoreanerinnen. Die Partie wird in Chengdu – ausgerechnet am 11. September – ausgespielt und könnte wegen der politischen Situation zusätzlich für weltweite Aufmerksamkeit sorgen. „Wir hatten sicher mehr Losglück als die USA“, gestand Neid. In Gruppe C spielen Norwegen, Ghana, Australien und Kanada. Gastgeber China muss sich in Gruppe D mit Neuseeland, Brasilien und Dänemark auseinandersetzen.