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: Diese Woche frisch

Stadt Land Fluss

Der Debüt-Film von Benjamin Cantu erzählt eine eigentlich hundertfach gehörte Coming-out-Geschichte: Boy meets Boy. Marko (Lukas Steltner) und Jacob (Kai-Michael Müller) lernen sich bei der Ausbildung zum Landwirt kennen, knutschen in der Scheune, reißen einen Tag nach Berlin aus, umarmen sich. Ende. Das ist wenig, aber nicht zu dürr als Handlung. Denn „Stadt Land Fluss“ zeigt darüber hinaus quasi dokumentarisch die Ausbildung zum Landwirt in der Agrargenossenschaft Jänickendorf vor den Toren Berlins. Nur Marko und Jacob sind Schauspieler, alle anderen spielen sich selbst. Die erste Hälfte des Films ist Landwirtschaft, Langeweile inkl. Biertrinken vor dem Netto, fehlschlagende Flirts mit Pizza – erst dann begegnen sich Marko und Jacob das erste Mal. So ist „Stadt Land Fluss“ kein klassischer Coming-out-Film, sondern vor allem ein Film über junge Menschen in der Landwirtschaft, wie Regisseur Cantu mal in einem Interview betonte. Dazu passt auch das Ende, kein dramatisches Outing, kein kitschiger Beautiful-Thing-Schluss – die Kühe muhen eh, und so verkörpert das zurückhaltende Ende genau die Stärke des Sehnsuchtsfilms „Stadt Land Fluss“. Xenon, fsk, Krokodil MAG