Aussie-Giftmüll nach Brunsbüttel?

Die deutsche Entsorgungswirtschaft wirbt für die geplante Verbrennung von 22.000 Tonnen australischen Giftmülls in Schleswig-Holstein und Nord-rhein-Westfalen. Dies sei ökologisch die beste Lösung. In Australien gebe es keine Entsorgungsmöglichkeiten wie in Deutschland, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) Stephan Harmening gestern in der Sondermüllanlage im nordrhein-westfälischen Herten.

Die 22.000 Tonnen Hexachlorbenzol-haltigen Abfälle sollen mit vier Schiffen, die aus Sicherheitsgründen nicht voll beladen werden, nach Brunsbüttel transportiert werden. Ein Teil soll nach den Plänen gleich dort verbrannt werden. Der Rest kommt mit dem Zug zu den Anlagen des Bayer-Konzerns nach Leverkusen und Dormagen. Giftstoffe würden bei der Verbrennung nicht frei, versicherte der Anlagenbetreiber AGR. Das in dem Müll enthaltene Pflanzenschutzmittel Hexachlorbenzol sei für deutsche Anlagen nicht ungewöhnlich.

Falls die Landesbehörden zustimmten, könne im Mai der Import der 60.000 Fässer beginnen. Nach Angaben des BDE werden in Deutschland jährlich sechs Millionen Tonnen Giftmüll aus dem Ausland entsorgt, vorwiegend aus Europa. Im Gegenzug würden deutsche Unternehmen rund eine Million Tonnen Giftmüll exportieren. DPA