Urteil erwartet im Đinđić-Prozess

BELGRAD afp ■ Im Prozess um die Ermordung des serbischen Regierungschefs Zoran Đinđić hat die Staatsanwaltschaft für die Angeklagten Schuldsprüche gefordert. Staatsanwalt Jovan Prijić äußerte sich in seinem Plädoyer vor einem Belgrader Gericht allerdings nicht zum Strafmaß, so der Fernsehsender B92 am Montag. Den dreizehn Angeklagten, die den Reformpolitiker ĐĽinđić 2003 ermordet haben sollen, drohen bis zu 40 Jahren Haft. Die Hauptangeklagten, der Geheimpolizist Milorad Ulemek und der Ex-Polizist Zvezdan Jovanović, haben auf nicht schuldig plädiert. Ulemek gehörte der Sondereinheit „Rote Barette“ an, die unter dem ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milošević entstanden war. Wegen anderer Anschläge war Ulemek bereits 2005 zu 40 Jahren Haft verurteilt worden. Der Prozess läuft seit Dezember 2003, wurde aber von Störungen begleitet. Đinđić hatte die erste Regierung nach dem Sturz Miloševićs im Jahr 2000 geführt.