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: Dieter in love

Für jedes Problem gibt es eine Lösung: Dieter Bohlen braucht dringend eine Celebrity-Dokusoap!

Was haben die Sängerin Sarah Connor und die Viva-Moderatorin Gülcan Karahanci gemeinsam? Connor hat sich vor zwei Jahren rund um die Uhr von Pro-Sieben-Kameras begleiten und die Vorbereitungen ihrer Hochzeit mit Ex-Boyband-Star Marc Terenzi filmen lassen, Karahanci macht jetzt dasselbe (allerdings nicht mit Terenzi, sondern mit ihrem Verlobten Sebastian Kamps). „Gülcans Traumhochzeit“ heißt die Soap, die ProSieben im Sommer zeigen will, und zum Schluss wird live im Fernsehen geheiratet. Da fragt man sich natürlich, wo die Gleichberechtigung bleibt. Dürfen Männer etwa keine Celebrity-Soap-Stars sein? Vor allem: Warum fragt denn niemand endlich Dieter Bohlen?

Für seinen Haussender RTL wäre das doch kein großer Aufwand: sechs Wochen Hausbesuch in Tötensen, immer montags nach „CSI“. Die vielen Reporter von „Explosiv“ und „Extra“, die Bohlen sowieso die ganze Zeit auf der Pelle hängen, müssten bloß ein paar Überstunden machen. Und die Zuschauer könnten wilde Telefonate belauschen, in denen Bohlen Untergebene zusammenstaucht, die alles falsch gemacht haben und überhaupt viel weniger Ahnung habe als er. Dazu gäbe es eine ausführliche bebilderte Anlieferung der neuen Sonnenbank. Und lustige Zooms auf die in den Hecken lauernden Bild-Reporter! Höhepunkt wäre nachher die Hochzeit mit Derzeit-Freundin Carina – lange muss das ja nicht halten. Außerdem gäbe es jede Menge Gaststars und Gratulanten: Thomas Anders, Verona Pooth. Als erster wäre aber Heinz Henn eingeladen, Bohlens künftiger Ex-Jurykollege bei „Deutschland sucht den Superstar“. Die beiden könnten sich eine ganze Folge gegenseitig die Meinung geigen, so wie am Samstag bei „Deutschland sucht den Superstar“, als Bohlen Henn während seiner Kandidatenurteile nachäffte, Grimassen schnitt und lästerte: „Mit Musiksachverstand hat das nichts mehr zu tun.“ Henn würde das gleiche ernste Gesicht machen wie nach der Show, als er in die nächstbeste RTL-Kamera fauchte: „Geschmacklos, stillos und kindergartenreif!“ Mit so einer Sendung würde RTL auch die 17 Prozent Marktanteil schaffen, von denen Geschäftsführerin Anke Schäferkordt seit ihrem Antritt träumt.

Einen nützlichen Nebeneffekt haben solche Celebrity-Soaps übrigens auch: Ihre Protagonisten verschwinden nachher wie durch ein Wunder von der Bildfläche. Bei Sarah Connor hat es funktioniert. Und warten wir mal ab, zu wie vielen Panel-Shows Gülcan im Herbst noch eingeladen wird. Bohlen wiederum könnte sich nach „Dieter in love“ ruhigen Gewissens in den Ruhestand zurückziehen, den er seinem Publikum schuldig ist, und müsste nie wieder im Fernsehen auftauchen, weil alle wüssten, dass die RTL-Soap unmöglich zu toppen wäre. Mit einer solchen Aussicht stehen die Zuschauer sogar einen Sommer voller Bohlen durch. PEER SCHADER