Commerzbank unter Verdacht

USA Justiz ermittelt wegen Geldwäsche

BERLIN afp | Die US-Justiz ermittelt offenbar wegen eines Verstoßes gegen die strengen Vorschriften zur Geldwäschebekämpfung gegen die Commerzbank. Die Untersuchung könnte eine gütliche Einigung gefährden, die das Geldinstitut in einem anderen Verfahren anstrebt, berichtet das Wall Street Journal am Samstag. Dabei geht es um einen Verstoß gegen die US-Sanktionen gegen Iran und Sudan. Die Commerzbank war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Die US-Ermittler untersuchten Vorwürfe, die Commerzbank habe zu laxe Kontrollen gehabt, um Geldwäsche aufzudecken und zu verhindern, berichtet das WSJ. Dies habe sich in den vergangenen Tagen zum „Knackpunkt“ für die Einigung beim Thema Sanktionsverstöße erwiesen. Die Commerzbank sei hier kurz vor dem Abschluss gewesen und sollte mehr als 600 Millionen US-Dollar (470 Millionen Euro) Strafe zahlen, berichtete die Zeitung. Die US-Justiz erwäge nun, beide Fälle zusammenlegen. Dies könne eine Einigung deutlich verzögern und „Hunderte Millionen Dollar“ teurer für die Bank werden. Die Ermittlungen wegen Sanktionsverstößen betreffen eine ganze Reihe europäischer Banken. Die französische Großbank BNP Paribas hatte im Juni eine Zahlung von 8,9 Milliarden Dollar akzeptiert – die höchste Strafe, die je einer ausländischen Bank in den USA auferlegt wurde.