GÄRTEN IN DER WISMUT

Heute eröffnet Horst Köhler die 29. Bundesgartenschau. Die Ausstellung im thüringischen Ronneburg und in Gera läuft bis zum 14. Oktober, man erwartet 1,5 Millionen Besucher. Ungewöhnlich ist die Gegend, in der die Schau stattfindet: Die „Neue Landschaft Ronneburg“ war die Wismut, das Uranerzabbaugebiet der DDR.

Die Wismut wurde 1947 von der Sowjetunion gegründet, 1954 in die Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft (SDAG) Wismut umgewandelt. Mit 231.000 Tonnen Fördermenge war die DDR weltweit drittgrößter Uranproduzent. 1990 wurde der Abbau eingestellt, 1991 die SDAG Wismut in die bundeseigene Wismut GmbH umgewandelt. Für die Sanierung der Abbaugebiete stellt der Bund 6,2 Milliarden Euro bereit, zwei Drittel sind bereits verbaut.

Die Arbeit im Uranbergbau war extrem gesundheitsschädigend. Zwischen 1952 und 1990 wurden 14.592 Fälle von Silikose als Berufskrankheit anerkannt, 5.275 Lungenkrebserkrankungen sowie 5.053 Überlastungsschäden. Zwischen 1991 und 2006 erkannte die Bergbau-Berufsgenossenschaft von 6.076 angezeigten Lungenkrebsfällen 2.989 an, von 2.409 sonstigen Krebsfällen 123. Für diese Wismut-Kumpel kämpft heute die Selbsthilfeinitiative Atomopfer e.V. (www.atomopfer.org). RIK