Jugend für Piraten

JUNIORWAHL Bei der Wahl-Simulation an Bremer Schulen verkommt die CDU zur Kleinpartei

Seit 1999 wird die Juniorwahl bundesweit zu Landtags-, Bundestags- und Europawahlen vom Kumulus e.V. angeboten.

2002 nahmen das erste Mal Bremer Schulen an dem Projekt teil.

Das erste Mal führten alle 87 weiterführenden Schulen die Wahl dieses Jahr durch. 2007 waren es 47 Schulen.

Mehr Demokratie bringe das Projekt, sagt Leiter Gerald Wolf: „Es ist erwiesen, dass die echte Wahlbeteiligung in den Gegenden der Schulen um bis zu neun Prozent steigt.“

Parallel zu den ersten Prognosen der Bürgerschaftswahl wurden am Sonntag auch die Ergebnisse der Juniorwahl, einer Wahlsimulation an den Bremer Schulen, bekannt gegeben.

Die Jugendlichen votierten klar für Grün-Rot. Ihr erwartetes offizielles Ergebnis übertreffen die Grünen hier um glatt zehn Prozent und holen 32,9 Prozent. Die SPD schneidet bei den SchülerInnen fünf Prozent schlechter als bei der echten Wahl ab, bekommt aber dennoch 31,7 Prozent. Weit abgeschlagen hingegen ist die CDU: Nur 10,1 Prozent der SchülerInnen machen hier ihr Kreuzchen. Die Linke liegt mit 8,2 Prozent im Bereich des erwarteten offiziellen Ergebnisses von sechs Prozent.

Ginge es nach den SchülerInnen, zöge auch die Piratenpartei mit 5,1 Prozent ins Landesparlament ein. Das gilt nicht für die NPD. Sie erreicht mit 3,5 Prozent zwar fast den doppelten Stimmenanteil der für die offizielle Wahl prognostizierten 1,8 Prozent. Die Fünf-Prozent-Hürde knackt sie aber weder in Bremen noch in Bremerhaven.

Im Rahmen der Juniorwahl hatten sich SchülerInnen aller weiterführenden Schulen im Land Bremen erst im Unterricht mit dem Thema „Demokratie und Wahlen“ beschäftigt und später ihre eigenen, inoffiziellen Wahlen durchgeführt.

„Meistens wird das Projekt in der neunten oder zehnten Klasse organisiert“, sagte Gerald Wolf, Leiter des bundesweiten Projektes beim Träger Kumulus e.V. für politische Bildung in Berlin. So waren viele der Teilnehmenden potenzielle JungwählerInnen zwischen 16 und 17 Jahren.

Rund 13.400 Schülerinnen und Schüler waren wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 81,6 Prozent.

John-Martin Preuss