Panzer an der Grenze

SYRIEN Türkei rückt bei Kobani vor. Dschihadisten kesseln Soldaten bei einem Mausoleum ein

ISTANBUL dpa | Die Türkei hat angesichts des Vormarschs des Islamischen Staates (IS) auf die syrische Stadt Kobani Truppen auf ihrer Seite der Grenze zusammengezogen. Die Streitkräfte hätten 35 Panzer in der Region aufgefahren, berichtete die regierungsnahe Zeitung Sabah am Dienstag. Die Panzer hätten 400 Meter von der Grenze entfernt Stellung bezogen und ihre Kanonen auf Syrien gerichtet. Das Parlament in Ankara will am Donnerstag über Resolutionen entscheiden, mit denen die Regierung ermächtigt wird, militärisch gegen Terroristen in Syrien und im Irak vorzugehen.

Unterdessen deutet sich ein neuer Konflikt zwischen der Türkei und dem IS an. Wie die regierungsnahe Zeitung Yeni Safak am Dienstag unter Berufung auf arabische Stammesführer meldete, hätten rund 1.100 Dschihadisten am Vorabend 36 türkische Soldaten eingekesselt. Diese bewachen das Mausoleum von Süleyman Shah, dem Großvater des ersten osmanischen Sultans. Das Gebäude liegt innerhalb Syriens auf einem exterritorialen Stück Land, das zur Türkei gehört, etwa dreißig Kilometer südlich von Ain al-Arab beziehungsweise Kobani.

Nahe der Grenzstadt griff die US-geführte Militärkoalition am Dienstag Ziele des IS an. Die Dschihadisten seien nur noch zwei Kilometer von Kobani entfernt, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Zwischen den Stellungen der beiden Seiten liege nur noch ein freies Feld. „Die Kämpfer können sich sehen“, sagte der Leiter der Menschenrechtsbeobachter, Rami Abdel Rahman.