Entspannen im Steinölbad

Wellness, biologisch. Ayurveda und Meditation, Hausmannskost und Nouvelle Cuisine. Oberstes Ziel der Biohotels: Es werden ausschließlich Bioprodukte verwandt. Beispielsweise im Gutshaus Stellshagen

Netzfreischaltung und metallfreie Betten für spannungsfreies Schlafen

Ein ehrwürdiges Gutshaus auf dem platten Land in Mecklenburg-Vorpommern unweit des Strandbads Boltenhagen. Das alte Gutshaus Stellshagen bildet das Zentrum des Hotels, zu dem auch eine Naturheilpraxis gehört. Hier wird traditionelle chinesische Medizin angeboten. Auch Patienten aus der Umgebung kommen dorthin zur Behandlung. Neue Gebäude mit Gästezimmern, Wellnessbereich und Tagungsraum sind in den elf Jahren seit Bestehen des Gutshauses gebaut worden. In einem großzügigen Park liegt ein kleiner Teich, Felder für den Eigenanbau von Gemüse schließen sich an. Absolute Stille.

Die Zimmer sind geschmackvoll in Vollholz und nach Feng-Shui-Prinzipien eingerichtet. Das Profil der Biohotels verlangt: Netzfreischaltung und metallfreie Betten für spannungsfreies Schlafen. Textilien, Matratzen, Körperpflege- und Reinigungsmittel müssen Bio, die Möbel aus Massivholz und unlackiert sein. Kein Elektrosmog stört die Ruhe der Gäste, und auch kein Fernseher plärrt, dafür liegen Meditations-CDs auf den Zimmern. Neben dem Frühstücksraum im alten Gutshaus dient ein kleiner Salon mit orientalischer Anmutung für Filmvorführungen und andere kulturelle Veranstaltungen. Natürlich ist alles rauchfrei. Überdurchschnittlich viel Frauen sind Gäste am Vollwertbüfett, das Brot aus eigener Bäckerei anbietet. Die Zutaten im Restaurant kommen zum Teil aus der hoteleigenen Landwirtschaft oder vom Biovertrieb. Zum Wellnessprogramm im Gesundheitszentrum mit offenem Kamin gehören Qigong, Massagen und Nordic Walking genauso wie Kosmetik. Wer trotzdem hinaus ins feindliche Leben will, erreicht in einem zweistündigen Fußmarsch über Wiesen und durch Dörfer das Meer im Strandbad Boltenhagen. Das Gutshaus Stellshagen ist ein hundertprozentiges Biohotel.

Eine Gruppe von Hoteliers hat sich zusammengeschlossen, um ein kontrolliertes Bioangebot zu entwickeln. „Wir haben eine Vision“ steht auf der Homepage der Biohotels. „Wir wollen den Tourismus ökologisieren.“ Ein nachhaltiges Angebot beginnt bei der Anreise. Auf dem platten Land wie in Stellshagen bedarf es da schon eines Fahrdienstes zum nächsten Bahnhof. Der Transfer zum Bahnhof Grevesmühlen wird vom Hotel kostenlos angeboten. Die Biohotels kooperieren mit regionalen Biobauern. Denn regionale Spezialitäten gehören zum Konzept. Die staatlich beauftragten Biokontrollstellen in den Ländern kontrollieren auch die Mitgliedsbetriebe der Biohotels. Nur wer diese Kontrollen laufend besteht, kann Mitglied bei den Biohotels sein.

Das Angebot der Mitglieder reicht von absoluter Entspannung in entlegener Stille bis hin zu einem aktiven Wellnessprogramm, von Hausmannskost bis Nouvelle Cuisine. Oberstes Ziel dabei: Nur Bioprodukte kommen auf den Tisch.

Das nachhaltige Wirtschaften zahlt sich aus. Die Nachfrage ist groß. „Wir sind nicht nur an Wochenenden gut ausgebucht“, sagt Ute Siegmann vom Gutshaus Stellshagen. „Und wir haben eine hohe Zahl von Wiederkehrern.

EDITH KRESTA

Biohotels, Verein für Angebotsentwicklung und Marketing, Brunnwald 400, 6465 Nassereith, Österreich, Tel. und Fax: (00 43) 52 65/50 99, www.biohotels.info, Mail: office@biohotels.info Hotel Gutshaus in Stellshagen, Lindenstraße 1, 23948 Stellshagen, Tel.: (03 88 25) 44-0, Fax: (03 88 25) 44-3 33, www.gutshaus-stellshagen.de, stellshagen@biohotels.info